“Frauenrechte sind Menschenrechte” und nirgends wird dies momentan so deutlich wie bei einem Blick auf die mutigen Frauen und auch Männer, die unter dem Slogan • Frauen • Leben • Freiheit nicht “nur” gegen Schleier- oder Kopftuchzwang sondern für ihr Recht auf Freiheit und Geschlechtergerechtigkeit, in fast allen Landesteilen im Iran, auf die Straßen und Plätze gehen. Passend zum “Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen” lädt die AG Vielfalt und Toleranz aus unserer Großwohnsiedlung für kommenden Samstag zu einem Aktionsnachmittag ein, mit Worten der Information, mit seh- und hörbaren Künsten wie auch mit bewegten Bildern, ab 14 Uhr im Stadtteilzentrum Staakentreff, Obstallee 22E.
Aber nicht nur “alte Mullahs” im Iran sondern auch “alte weiße* Männer“, bei uns, wie auch überall auf allen Kontinenten, sorgen – leider oft mit rücksichtsloser Macht und Gewalt – dafür, dass es auch hierzuland genug Gründe gibt, sich für die gleichen Rechte aller Geschlechter und für ein Leben ohne Gewalt, Diskriminierung und Unterdrückung einzusetzen.
Die Frauen und Männer der AG Bunte Vielfalt und Toleranz, der Akteure aus der Stadtteilkonferenz Heerstraße laden – mit Unterstützung von Partnerschaft für Demokratie in Spandau – ein, zu:
Information, Austausch & Aktion
mit Musik & bewegten Bildern
•Frauen •Leben •Freiheit
im Iran, hier und überall
Samstag 26. November 14 Uhr
zum Int. Tag gegen Gewalt an Frauen
Stadtteilzentrum Staakentreff
Obstallee 22 E | Gemeinwesenverein
zum download:
• Plakat Staaken solidarisch mit Iran 26. Nov. 2022
*meint auch “altdenkende” junge und bunte Männer
Nachfolgend die Pressemitteilung vom 7. Nov. 2022
aus dem Bezirksamt Spandau
der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen
Informationen und Veranstaltungen in Spandau
Der November steht mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November ganz im Zeichen des Kampfes für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und gegen dessen größtes Hindernis – der geschlechtsspezifischen Gewalt. Zu diesem Tag fordern in diesem Jahr viele Organisationen eine feministische Außenpolitik für alle Frauen in allen Ländern: für die iranische Frauenbewegung, die Frauen in Afghanistan, für Frauen auf der Flucht und für all jene Personen, denen das Recht auf die Selbstbestimmung über ihre eigenen Körper abgesprochen wird wie zuletzt in Polen, Ungarn, der Türkei oder den USA. Der Ruf nach einer wirksamen feministischen Außen- und Innenpolitik ist nichts anderes als ein Aufruf zur Verteidigung demokratischer Werte, denn egal wohin wir schauen, extreme Rechte und religiöse Fundamentalist*innen bedrohen mit ihren antifeministischen Agenden nicht nur das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und Minderheiten, sie bedrohen die Demokratie selbst – in Polen, Ungarn, den USA, der Türkei und auch in Deutschland.
Wie jeden 25. November beklagen wir die ermordeten Frauen und die massive sexualisierte Gewalt. Wir kritisieren fehlende Strukturen, die gebraucht werden, um Betroffene angemessen versorgen zu können. Wir fordern, dass drei Jahre nach der Ratifizierung der Istanbul-Konvention, endlich alles getan wird, um das Leben von Frauen und LGBTIQ+ zu schützen. Bisher ist dazu leider zu wenig unternommen worden. Bestätigt wird diese Beobachtung von der Expert*innen-Kommission des Europarats GREVIO, die in ihrem im Oktober erschienenen Staatenbericht „gravierende Defizite“ bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland sieht. In seinem Staatenbericht verweist das Gremium durchaus auf die langjährige Erfahrung Deutschlands in der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und nennt explizit die „starken Frauenbewegungen und vielfältigen Frauenrechtsorganisationen“. Es würdigt auch die rechtlichen Reformbemühungen, etwa im Sexualstrafrecht oder das Gewaltschutzgesetz.
Deutlich länger als diese Würdigungen, ist allerdings die Mängelliste:
Kein nationaler Aktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, keine Koordinierungsstelle auf Bundesebene, fehlende Frauenhausplätze, der Mangel von Frauenhäusern in vielen Regionen und Barrieren bei der Aufnahme in ein solches sowie zu wenige Beratungsstellen für Täterarbeit.
Dringender Handlungsbedarf bestehe auch bei den Gerichten und Jugendämtern, die stärker auf die Sicherheit und Rechte der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kinder achten sollten.
In diesem Sinne:
Für das Selbstbestimmungsrecht aller – feministische Innen- und Außenpolitik jetzt!
Veranstaltungen in der Woche gegen Gewalt an Frauen:
• Montag, 21.11. 2022, 12 Uhr, Vorplatz des Rathauses Spandau
Fahnenhissung & Redebeiträge: Femizide stoppen!
Feministische Außen- und Innenpolitik jetzt!
Es sprechen:
- Bezirksbürgermeisterin Dr. Carola Brückner
- Gollaleh Ahmadi, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
- Kurdistan Asaad, HÎNBÛN – Internationales Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen und ihre Familien
• Dienstag: 22.11.2022, 18 Uhr, Eulalia Eigensinn e.V.
Lutherstr. 13, 13585 Berlin – Kommunikation + Aktion für Frauen
Ausstellungseröffnung:
HER DREAM, HER PAIN: DEPICTED AND QUOTED
Frauen in Afghanistan
Fotos von Tahora Husaini in Kabulim August 2021,
2 Wochen vor der Machtübernahme der Taliban
• Donnerstag, 24.11. 2022, 18:30 Uhr
Handelsware Frau – wie steht es in Berlin um Menschenhandel zum Zwecke sexueller Ausbeutung? Podium mit Publikumsbeteiligung
Ort: Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Hardenbergstraße 22–24 | U-Bhf Zoo
Link zu Weitere Info & Anmeldung auf berlin.de
Freitag, 25.11., 12 Uhr, Treffpunkt vor dem Rathaus Spandau
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Gedenkveranstaltung des Frauenbeirates und der
Frauen und Gleichstellungsbeauftragten Spandaus,
an die 2022 durch ihre (Ex-)Partner ermordeten Frauen
Schreibe einen Kommentar