Ziemlich viel Theater zum Schuljahresschluss, heute vor einer Woche in der Grundschule am Amalienhof: Abschied für die 6ten, Ehrung für Sport-Champs, für freiwillige Dienste an Kreuzung wie auf Hof und dann … Schüler warten lange alleingelassen auf Lehrerin und Bus zur Klassenfahrt!
Aber, ein Skandal wird nicht daraus, eher das Gegenteil: ein echtes Highlight zum Ende des Schuljahres, ausgedacht, inszeniert und auf die Bühne gebracht von der Theater AG der Grundschule, unter der Leitung der in der Schlussszene mitspielenden Lehrerin Jana Laichmann und mit professioneller Unterstützung, während des gesamten Jahresprojekts von der Schauspielerin und Theaterpädagogin Sabine Liebisch.
Doch bevor die Schüler/innen der 4. bis 6. Klassen der Theater AG sich auf ihre “Bühnenfahrt” begeben konnten gab es von Schulleiter Jaeke Abschiedsworte und Gedanken mit auf den Weg in die Oberschule für die ausscheidenden 6.Klässler.
Dazu Ehrung für die Schüler- und Konfliktlotsen wie auch für Mustafa und Saha für ihre herausragenden Sportleistungen. So haben beide Spitzenplätze beim Berlinfinale des Schulcrosslaufs und sind mit den Fußballteams der Jungs und Mädchen bis in die Endrunde der Berliner Grundschulmeisterschaft gelangt.
Nicht wenige Schüler/innen waren gleich mehrfach an den Ehrungen beteiligt und mussten – wie z.B. Saha – sofort danach wieder hinter die Bühne für das Stück von den Schülern, über die Schüler und mit den Schülern der Theater AG: “Die Klassenfahrt”.
Von der Klassenfahrt, vom Ziel und dem Geschehen dort erfährt man aber nichts, dafür aber sehr viel über die Vielsprachigkeit und die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe, über Freundschaften und Familie, über Ansprüche “solang ich keinen Abschluss habe darf ich nicht …” , Gefühle und Sorgen, wie auch über die vielfältigen Hobbies und Talente der Akteure.
Klassenfahrten haben ja neben einem Reiseziel vor allem aber das Ziel den Klassenverband zu stärken und genau diesen Prozess konnte man mit viel Unterhaltung und Spaß in den Szenen des Stückes miterleben. Das Geschehen an sich ist kurz erzählt: Die Mädchen und Jungs treffen nach und nach pünktlich ein, nur die Lehrerin nicht und auch der Bus. Schön die Szenen der Sichtung eines Buses, der Erwartung und der Enttäuschung wenn dieser an der Haltestelle vorbeifährt.
Mit Ball-, Tanz- und Rollenspielen, mit Small Talk und mit tiefer gehenden Gesprächen, als Gruppe und in Grüppchen verkürzen sie sich die Wartezeit, wobei sie auch Einblicke und Kostproben ihrer Hobbies, Talente und Leidenschaften geben.
Nicht nur in der Szene mit dem perfekten rhythmischen Zusammenspiel als “Becher-Big Band” erkennt man: sie sind trotz der Geschlechterrollen, trotz multikultureller Herkünfte mit arabischer, italienischer, polnischer, portugiesischer, rumänischer,russischer, spanischer oder türkischer Muttersprache, trotz einzelner Freundschaften und Cliquen, trotz unterschiedlichster Vorlieben und Charaktere schon vor der Ankunft der Lehrerin und der Abfahrt mit dem Bus – eine ziemlich gute Gemeinschaft!
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