Freitagnachmittag in der Grundschule am Amalienhof: Alle schon im Pfingstwochenende? Nicht die Schüler, der Klassen 4a, 5a und 5c, denn die zeigen den Lehrern, Eltern, Geschwistern, Freunde etc. die von ihnen in den Projekttagen mit den Grips-Werken entwickelten Szenen – frei nach dem Buch “Die fürchterlichen Fünf”.
Anders als in dem Kinderbuch von Wolf Erlbruch sind die fürchterlichen Fünf in den deutlich von der Erfahrungswelt der Kinder geprägten Theaterszenen gleich ganze Cliquen von Kröten, Spinnen, Fledermäusen, Ratten und Hyänen. Aber auch die finden sich trotz vieler Konflikte und Hürden am Schluss zu einer Band bzw. gleich einem ganzen Orchester der Tiere zusammen, denn alle beherrschen irgendwie ein Instrument, bis auf die Kröten, die können aber Pfannkuchen backen.
Mobbing, Streit und Ausgrenzung gibt es schon innerhalb der Tiergruppen, weil eine(r) sich nicht so verhält wie der Gruppenzwang es verlangt oder weil ein Fehlverhalten wie z.B. der Diebstahl der beim Pfannkuchenverkauf erzielten Einnahmen die Clique durcheinanderwirbelt. Vor allem aber die Vorurteile gegenüber den anderen – “diese Fledermäuse, morgens, mittags, abends, immer hängen sie faul an der Decke rum” – müssen auf dem Weg zum gemeinsamen Orchester überwunden werden – und auch für die Kröten, die ja schon sprichwörtlich kaum mit Musik zusammenzubringen sind, gibt es in dem Projekt mit dem “Geräusche erzeugen” eine Aufgabe, mit der auch eine für Theater oder Film wichtige Fertigkeit von den Schüler/innen erlernt wurde.
Vor wenigen Wochen konnten wir berichten, dass das im Rahmen des Quartiersmanagements aus dem Programm Soziale Stadt finanzierte Projekt an der Christian-Morgenstern-Grundschule mit dem Preis der Kulturstiftung der Länder ausgezeichnet wurde. In dem jetzt zu Ende gehenden Schuljahr wurde das mit Mitteln der EU, des Bundes und des Landes finanzierte Projekt der Theaterarbeit an den Grundschulen auch auf die Grundschule am Amalienhof erweitert.
Die Aufführung “Die fürchterlichen Fünf” vom 10. Juni 2011 bestätigt eindeutig die Auszeichnung für das Theaterprojekt der Grips-Werke.
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