Unser Stadtteil in Staaken, die Großwohnsiedlung Heerstraße ist tüchtig in die Jahre gekommen und erfährt dank StadtUmbau West zur Zeit an einigen Standorten so manche Neu- und Umgestaltung. Passend also, dass der in Kreuzberg ansässige Verein metroZones – Zentrum für städtische Angelegenheiten in diesem Quartier am Stadtrand im Rahmen von urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen zu einem Mini-Workshop, zu lokalen Expertisen und städtischen Erkundigungen vor Ort einlädt und dabei am Samstag 6. Oktober ab 15 Uhr manches in den Mittelpunkt rückt, aus Tiflis und aus Staaken: Von leeren Parkhäusern, umgenutzten Garagen und Kamikaze-Balkons.
“Wohlfahrtstaatlich regulierte Urbanität vs. dynamische Raumerweiterungen. Wie funktioniert der Alltag in zwei Großwohnsiedlungen sehr unterschiedlicher Kontexte? Ein Mini-Workshop mit Bildern und Thesen der georgischen Architektin Tinatin Gurgenidze, lokalen Expertisen aus Spandau und städtischen Erkundungen vor Ort untersucht jeweils formale Strukturen und informelle Dynamiken, beteiligte Akteure und Institutionen.
Die Siedlung Heerstraße Nord in Spandau wurde zwischen 1962 und Anfang der 80er Jahre als Trabantenstadt am westlichen Stadtrand gebaut – in der Annahme, dass alle ihre Bewohner im fordistischen Arbeitsverhältnis stehen und ein eigenes Auto besitzen. Knapp eine Dekade nach der Errichtung der letzten Häuser änderten sich die Rahmenbedingungen des regionalen Arbeitsmarktes dramatisch, seitdem lebt ein erheblicher Teil der Menschen in Heerstraße Nord von Transferleistungen.
Es gibt dort eine große Zahl an Parkhäusern, von denen einige ganz leer stehen, da viele der Bewohner sich einfach kein Fahrzeug mehr leisten können. Zeit die Strukturen anzupassen! Über die Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume darf die Quartiersbevölkerung aber kaum mitentscheiden. Gerade die Parkhäuser könnten Orte selbstbestimmten Handelns werden. Ihre weiten, offenen Flächen sind leicht transformierbar.
Es ließe sich Anleihe nehmen bei den Garagen von Gldani, einer Großsiedlung in Tiflis. Sie wurden in kleine informelle Läden oder Werkstätten umgewandelt und funktionieren als soziale Treffpunkte im Quartier.
Self made Urbanism Spandau Tiflis
Von leeren Parkhäusern, umgenutzten Garagen und Kamikaze-Balkons
Samstag 6. Oktober 15-18 Uhr
Treff: 15 Uhr Stadtteilladen
Nordausgang Staaken-Center
Erreichbar: Bus M37, X+M49, 137, 131
Haltestelle Heerstraße/Magistratsweg
Tagesordnung und Themen:
15:00 – 16:00 Uhr
• Gldani Garagen
Präsentation von Tinatin Gurgenidze, Tiflis Architektur Biennale
•Vorschläge für räumliche Interventionen
Präsentation von Hütten & Paläste, Architekten, Berlin
•Sozialarbeit in Heerstraße Nord
Input von Petra Sperling und Tom Liebelt (Gemeinwesenverein)
16:00 Uhr
Hexagonale Hochhäuser und ein Geister-Parkhaus
Neighborhood Walk / Nachbarschaftserkundung von und mit Mohamed Zaidi
17:00 Uhr
Diskussion mit metroZones
Veranstalter*in(nen):
metroZones in Zusammenarbeit mit dem Gemeinwesenverein Heerstraße Nord im Rahmen von urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen 5. – 14. Oktober 2018 in Berlin. metroZones e.V. – Zentrum für städtische Angelegenheiten hat sich 2007 in Berlin als unabhängige Vereinigung für kritische Großstadtforschung gegründet. An den Schnittstellen zwischen Kunst, Forschung und politischer Bildung kombiniert metroZones forschende und publizistische, kulturelle und kuratorische Praxen.”
Mehr Info:
www.berlin.urbanize.at
www.metroZones.info
Kontakt: Christian Hanussek
zum download: Einladung metroZones 6.10.
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