Paritätischer Armutsbericht 2024 veröffentlicht:

Armut weiterhin auf sehr hohem Niveau

so das Ergebnis des heute veröffentlichten Berichts des Gesamtverbands Der Paritätische zur Armut in Deutschland, auf Grundlage der Daten und des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2022. Trotz gesunkener Arbeitslosenquote sind im Jahr des Überfalls Russlands auf die Ukraine und der Energiekrise mit 14,2 Millionen Armen rund eine Million Menschen mehr von Armut betroffen, als im Jahr 2019, vor Pandemie und Inflation. 

Erschreckend vor allem: Die Rekordwerte der Armutsquote unter Alleinerziehenden (43,2%!) und bei der Kinderarmut, von der mehr als jeder fünfte Minderjährige in Deutschland betroffen ist. Aber nicht minder auch die Tatsache, dass in dem reichen Deutschland, mehr als ein Drittel der erwachsenen Armen berufstätig ist und weitere 30% beziehen Rente. Ergo 64% der Armen in Deutschland in 2022 sind nicht arbeitslos!

Folgerichtig, die vom Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Dr. Ulrich Schneider, in der Bundespressekonferenz zum Armutsbericht 2024 formulierten Forderungen:

• Anhebung des Mindestlohns auf 15 €/je Std.
• Einführung einer Kindergrundsicherung
• Ausbau der Kinderbetreuung vor allem für Alleinerziehende
• Reform der Rentenversicherung hin zu einer allgemeinen Bürgerversicherung
• Solidarische Pflegeversicherung als Vollversicherung
• Effektive Mietpreisdämpfung + Mehr bezahlbaren öffentlichen Wohnraum

Übrigens: Den größten Sprung nach vorne im Ranking der Bundesländer hat “unser” Berlin vollbracht, mit einem deutlichen Rückgang der Armutsquote um 2,7 Prozentpunkte – von 20,1 auf 17,4 % – und somit vom negativen 15. auf den nunmehr in Nähe des Bundesdurchschnitts liegenden sechsten Platz, hinter Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein.

Ein Erfolg, mit dem sich aber der aktuelle Berliner Senat und sein “Regier-Meister” – da erst seit April 2023 am Ruder –  nicht schmücken kann.

zum download:
Paritätischer Armutsbericht 2024 – Armut in der Inflation als pdf
Statement Dr. Schneider auf der Bundespressekonferenz v. 26. März 2024

 

 

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