War das nötig Gewobag?

Es reisst nicht ab, mit Problemen nach der Übernahme der Ex-ADO Wohneinheiten durch die Gewobag! Aber erstmal Asche auf das eigene Haupt. Denn auch wir haben, trotz des fetten Preises den Millionendeal freudig begrüßt, weil so viele Wohnungen aus den “Fängen der Miethaie & Heuschrecken” befreit und sozial verträgliche Mieten dauerhaft gesichert werden.
Leider aber nicht in jedem Fall:

Und das sogar ganz abgesehen von der immer noch nicht eindeutigen Haltung der Gewobag zu den ADO-Mieterhöhungen vom Sommer 2019.

Denn mit der Februarmiete 2020 hat – bislang uns via der Offenen Mieterberatung des AMV im Stadtteilzentrum bekannt – in zwei Fällen, die Gewobag, ohne vorherige Ankündigung, die von den Vor-Vermietern GSW und ADO gewährten bzw. übernommenen und immer wieder verlängerten Mietnachlässe zum Jahreswechsel als beendet erkannt und die Differenzbeträge eingezogen.

Kurzer Blick zurück: Zumindest in einem der beiden Fälle, in dem Häuserblock am Blasewitzer Ring (s. Foto oben), wurde vor Jahren von der GSW, damals im Eigentum der berüchtigten Finanzheuschrecken von Goldman Sachs und Cerberus (letztere damals schon berühmt durch ihr Waffenhandel-Portfolio) aus sozialen Gründen einen tüchtigen Mietnachlass von über 140 Euro – fast ein Drittel der Nettokaltmiete – gewährt.

Befristet auf zwei Jahre wurde die Gewährung des Mietnachlasses immer wieder verlängert – selbst von der großen und berüchtigten Immobiliengesellschaft Deutschen Wohnen, die kurz darauf den GSW Bestand in Berlin übernahm, Auch die neue Vermieterin ADO Immobilien Management und ihre Eigentümergesellschaft Ofek 2 haben dann ab April 2015 den Nachlass anstandslos übernommen und bei einer weiteren Verlängerung im Jahr 2017 um rund 20 Euro reduziert auf immer noch über 120 EUR monatlich bis zum 31.12. 2019 befristet.

Dass nun ausgerechnet die landeseigene und gemeinnützige Wohnungsbaugesellschft Gewobag es ist, die nicht “anstandslos übernimmt” sondern herzlos nach Papierform handelt (Nachlass bis 31.12.2019 befristet) und ohne vorherigen Kontakt mit den Betroffenen, ohne Kenntnis über deren finanziellen Möglichkeiten den vollen Mietbetrag geltend macht, steht diametral im Widerspruch zu den politischen und sozialen Gründe und Ziele für den teueren Millionendeal zwischen ADO und Gewobag.

Übrigens: Im Februar wurde der Mieterin ohne vorherige Ankündigung sowohl die höhere – zugegeben reguläre – Miete plus dem Differenzbetrag aus dem Monat Januar eingezogen – jedoch das noch offene Guthaben von ca 180 EUR aus der Heizkostenabrechnung wurde “vergessen”.

Aber die Hoffnung auf “bessere Zeiten” mit und dank der Gewobag, die bleibt!

zum Nachlesen:

Der Mietendeckel soll es richten (28. Januar 2020)
• Eine schöne Bescherung zum Fest (19.12.19)
• Brief mit X – Gewobag das war wohl nix (v. 27.11.19)
• Mietendeckel stoppt ADO-Mieterhöhung (v. 20.11.19)
• Alle drin beim ADO-Gewobag-Deal (v. 11.11.19)
• Top-Thema im Kiez: ADO & Gewobag (v. 31.10.19)
• Was wird aus der ADO-Mieterhöhung (v. 22.10.19)

und noch weiter zurück:

ADO heißt der neue Investor (April 2015)
Für Mieter in Not – GSW Sozialfonds  (März 2013)

 

 

 

3 Antworten zu “War das nötig Gewobag?”

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