Ziemlich viele kompakte Überblicke aber auch tief gehende Einblicke in bereits realisierte, in aktuelle und künftige QM-Projekte sowie Ausblicke auf anstehende Herausforderungen im Kiez wie sogar auch vom “grünen Hochhausturm” aus weit über das ganze Quartier Heerstraße, wurden geboten, beim “Soziale Stadt(teil)-Rundgang” zum Tag der Städtebauförderung 2016 am vergangenen Sonnabend.
Triste Endstationen und perspektivlose Sackgassen* sehen aber anders aus, so ein Teilnehmer, in Erinnerung an manche Medienberichte über Heerstraße-Nord, am Ende des, von Cornelia Dittmar vom QM-Team Heerstraße geführten, dreistündigen Spaziergang durch den Kiez am 21. Mai.
Viel mehr Interessierte aus dem Stadtteil, Anwohner*innen aus dem Kiez und der direkten Nachbarschaft, Haupt- und Ehrenamtlichen aus Einrichtungen, wie auch Lokalpolitiker*innen aus dem Bezirk hätten gar nicht kommen dürfen, damit auch Besichtigungen nebst Erläuterungen und Austausch an den Stationen des Rundgangs überhaupt noch ohne Technik möglich gemacht werden konnten.
Im Mittelpunkt der Tour, die Gemeinschaft und die Gärten der Heerstraße aus 10 Jahren Quartiersmanagement. Von der attraktiven Platzgestaltungen des Schulhofs der Christian-Morgenstern-Grundschule über Staudengarten, Wege und Spielplätze des Parks der Kulturen bis zu dem Familiengarten der Kita Wunderblume und dem Gemeinschaftsgarten am Ring.
Dabei ging es nicht nur um “Schönes Wohnumfeld” sondern auch, in enger Zusammenarbeit mit dem Polizeiabschnitt als Ratgeber, um erste Maßnahmen, die zeigten, wie man mit oft geringem Aufwand für mehr Sichtfreiheit und mit besserer Beleuchtung für weniger Angst-Räume auf Wegen, Plätzen und Passagen sorgen kann.
Gute Vernetzung und gute Kooperationen zwischen Wohnungsgesellschaften, Unternehmen und sozialen Einrichtungen bei Projekten und Angeboten gab es auch zu sehen und zu erleben, vom Start und Ziel der Tour, dem Stadtteilladen im Staaken-Center, über das Stadtteilzentrum mit Kirchengemeinde, Gemeinwesenverein und Förderverein, mit Beratungs- und Familienzentrum sowie dem Medizinischen Versorgungszentrum, bis zu den Projektstationen an Blasewitzer Ring und sogar beim “Gemischtes” in der Sandstraße – auch wenn hier immer noch, trotz der Bereitschaft des “Freundeskreises Gemischtes” zur Weiterführung des Hauses, die Zukunft noch Ungewiss ist.
Dass Soziale Stadt dann am besten funktioniert, wenn Interessen und Initiativen der Anwohnerschaft aufgegriffen und gefördert werden, wurde eindrucksvoll präsentiert sowohl von der Gartengruppe des Gemeinschaftsgarten-Projekts am Ring, von Gewobag und Gruppe F, als auch nur wenige Schritte über den Reclamweg hinweg, in den von ADO für Staakkato e.V. und Streetwork Staaken zur Verfügung gestellten Räumen für einen weitgehend selbstorganisierten Treff von jugendlichen Jungs und jungen Männern im Souterrain am Blasewitzer Ring 18.
Gerade in jüngerer Zeit haben sich viele der “Jungs” nicht nur mit Engagement für “ihren Treff” sondern mit viel ehrenamtlichem Engagement für Geflüchtete aber auch im und für den Stadtteil hervorgetan, weshalb auch Vertreter der Gruppe zurecht mit dabei waren bei dem Ehrenamtsempfang des Bezirksbürgermeisters.
Beide Projektstationen haben übrigens mit Kaffee und Kuchen (Gemeinschaftsgarten) und passend zum “Jungprojekt” mit zauberhaft zusammengestellten Früchtchen und Erfrischungen mit dazu beigetragen, dass der Städtebauförderungs-Rundgang den Beinamen “Kulinarische Kieztour” erhalten hat.
Am Ende dann, nochmal mit Imbiss zur Stärkung, durften noch viele der Teilnehmer*innen mit Genehmigung der ADO Immobiliengesellschaft, dem Stadtteil aufs Dach steigen und konnten den Rundum-Ausblick bei blauem Himmel vom grünen Hochhausturm genießen.
*zum nachlesen:
Artikelsammlung zur Endstation Heerstraße Nord
Artikelsammlung Gemeinschaftsgarten am Ring
Artikel Wunderblumen im Familiengarten
















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