Mag sein, dass der eine oder die andere der gut siebzig Gäste mit der Befürchtung zu der Mieterversammlung im Stadtteilzentrum Staakentreff gekommen ist, dass zum kommenden Monatsende der Bildschirm dunkel bleibt, wenn man nicht rechtzeitig vorab seinen TV-Kabelvertrag mit Vodafone abgeschlossen hat. Zumindest diese Sorge konnte allen genommen werden, am vergangenen Freitag bei der Info-Veranstaltung des Gewobag-Mieterbeirats der Großwohnsiedlung Heerstraße Nord.
Denn mit dem Ende des sog. “Nebenkostenprivilegs”, der Umlage der TV-Kabelanschlüsse per Betriebskostenabrechnung auf die Mieterschaft besteht die Notwendigkeit zum 1. Juli entweder einen eigenen Kabelvertrag abzuschließen – das ist jedoch für die über 5.000 Wohnungen der Gewobag in der Staakener Großwohnsiedlung konkurrenzlos nur via Vodafone möglich – oder sich halt für Fernsehen via Internet ohne oder mit ganz unterschiedlich teuren Streaming-Dienste zu entscheiden.
Niemand kann und wird – so die Aussage von Fachleuten, wie dem Experten für Telekommunikation und Multimedia der Gewobag, Steve Günther, auf dem Podium der Versammlung (Foto oben mit Mikro) – durch die Häuser ziehen und überall die Kabelanschlüsse abklemmen, die noch ohne einen eigenen Vertrag mit Vodafone geblieben sind.
Aber irgendwann sollte man dann schon wohl überlegt eine Entscheidung fällen.
So haben am Freitag nicht wenige aus dem Publikum sich darüber beschwert, dass die Beauftragten von Vodafone im Dreh der Großwohnsiedlung weniger beratend sondern eher im Stile einer “Drückerkolonne” unterwegs sind. Worauf dann Marcel Eupen, vom Alternativen Mieter- und Verbraucherschutzbund AMV (Foto oben 2. v. rechts) die vielfach begrüßte Empfehlung aussprach:
Im Stadtteilzentrum Staakentreff Obstallee 22E für die kommenden Wochen Beratungssprechstunden anzubieten – ohne Drang zum Vertragsabschluss – die gemeinsam von Gewobag und Vodafone durchgeführt werden.
Nur eine Erklärung aber keine für die betroffenen Mieteinheiten zufriedenstellende Lösung , gab es bezüglich des Umstandes, dass die Gewobag-Altbestände in der Staakener Großwohnsiedlung z.B. am Blasewitzer Ring aufgrund schon wesentlich früher abgeschlossenen Verträge mit Vodafone einen, mit 3,50 € deutlich günstigeren Tarif aufweisen, als die Gewobag-Neubestände der ehemals GSW/ADO-Wohneinheiten deren Vertrag (von ADO) erst später abgeschlossen wurde und monatlich 9,98 € kostet.
Mit der gesetzlichen Neuregelung des Verbots der Kostenumlage von TV-Kabel auf die gesamte Mieterschaft ist geregelt, dass die nun abzuschließenden Einzelverträge nicht zu Ungunsten der Mieter:innen zu Mehrkosten führen dürfen.
Ein kleiner Trost:
“Echte” Neukunden bei Vodafone zahlen mit über zwölf Euro p. Monat noch mehr.
Per Klick die Angebotsauskunft via web Vodafone TV-Connect erfährt man unter Angabe der Adresse.
Übrigens: Diese zweite vom Mieterbeirat (MBR) inszenierte Gewobag-Mieterversammlung vom 24. Mai soll nicht die letzte gewesen sein! Dazu läuft aktuell noch eine Umfrage des MBR unter der Mieterschaft an Heerstraße, Blasewitzer Ring, Obst- und Maulbeerallee mit dem Ziel die gewünschten Themen-Schwerpunkte der Mieter:innen zu erfahren.
Zum download – Ausdrucken, Ausfüllen, Abgeben
• MBR-Umfrage_Themen als pdf
Ausgefüllt abzugeben im
Stadtteilzentrum Staakentreff Obstallee 22E
Das Podium der Gewobag-Mieterversammlung am 24. Mai
von links nach rechts:
Christopher Ortmann (MBR) | Steve Günther (Gewobag, Multimedia/Mobilität) |
Marcel Eupen (AMV) | Sven Winter (MBR)
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