Auf den ersten Blick scheint doch alles so, wie es saisongemäß sein soll: Die Sonne strahlt, die Bäume (noch) satt grün und sommerliche Hitze allemal vorhanden … Vorhanden auch der Wille und die Bereitschaft von Jung und Alt, aus Kitas oder Familienzentren und aus den Häusern direkt im Dreh, dem Aufruf der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop, zu folgen und den jungen Straßenbäumen am Rande tüchtig Wasser zu geben. Nur, wo bleiben die vom Bezirksamt in Fortsetzung des erfolgreichen Pilotprojekts vom letzten Jahr, versprochenen großen Tanks, gefüllt mit echtem Havelwasser??
Wir und auch die zum Gießen bereiten Helfer:innen können zähneknirschend warten – nur die durstigen Straßenbäume eher nicht! Sie müssen – gerade bei den Rekordtemperaturen dieser und der nächsten Tage – gehörig leiden.
Vielleicht finden sich – trotz der immer noch fehlenden Tanks – einige Anwohner:innen, die mit Wasserschläuchen aus ihren Wohnungen und mit Eimern oder Kannen für schnelle Abhilfe sorgen können. Bis irgendwann die Wassertanks dann stehen.
Nur, das wird keine leichte Arbeit, denn jeder dieser Bäume braucht am besten ein mal in der Woche 8-10 Eimer Wasser pro Baumscheibe, damit das notwendige Nass auch bis zu den tief im Erdreich liegenden Wurzeln vordringen kann. Siehe Aktion & Information Bäume richtig gießen! vom BUND
Zum Nachlesen:
• Fünf Tankstellen für die Straßenbäume vom 20. Mai 2020
sowie über die drei Frühjahrsprojekte des Aktionsfonds der Städtebauförderung Sozialer Zusammenhalt
• Drei Aktionsfondsprojekte im Umlauf v. 11.Mai 2021
u.a. mit dem Projekt AF-3 zur Förderung von nachbarschaftlichen Baumpatenschaften.
Zum Stand der Dinge:
Für die Transporte und laufenden Befüllungen der Wassertanks wurde vom Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks eine Ausschreibung ausgelöst, für die eine Beauftragung zum Anfang des letzten Mai-Drittels 2021 angekündigt wurde. Nun beginnt am Sonntag das letzte Drittel des Monats Juni und von den mit Havelwasser gefüllten Tanks am Straßenrand ist immer noch nichts zu sehen.
Schon bis zum Sommer 2020 waren auf dem westnördlichen Ende der Obstallee, also direkt vor dem weißgelben Hochhaus Nr.32 zwei Bäume gefällt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite neben einem toten einer und auf der dazwischenliegenden Mittelinsel waren neben einem schütter sterbendem Baum 3 von ursprünglich 7 Bäumen 3 ersatzlos gefällt mit Hitzeglockeneffekt. Ich goss mit Privatwasser aus meinem recht hohen Stockwerk regelmäßig mehrere Bäume und schlug seitdem an mehreren Stellen immer wieder vergeblich den Ersatz und die hier gut mögliche Bereitstellung eines Wassertanks vor. Statt dieser Pflichterfüllung durch das Grünflächenamt wurden 02/21 am Parkplatz gegenüber weitere 8 ganze und eine halbe dicke alte Rubinie ersatzlos entfernt, so dass Passanten und Autos dort nun in der Hitze schmoren. Dann auch noch von Interesse an Aufenthaltsqualität und Klimawandel durch Stadträte und Möchtegern-Stadträten zu reden und ein Gewähltwerden zu erwarten, ist ein Witz und eine Zumutung.
Hankel