Spätestens Anfang des neuen Jahres werden die ersten 200 Menschen, darunter 50 Kinder, die neue Gemeinschaftsunterkunft im ehem. Birkenhof in der Spandauer Straße beziehen können und dabei, so Bezirksbürgermeister Kleebank auf der Infoveranstaltung am 4. Dezember in der Zuversichtskirche, hat man, anders als noch in der Freudstraße, diesmal darauf geachtet, dass die Familien aus Spandauer Notunterkünften stammen und so für die schulpflichtigen Kinder keine langen Schulwege über die Bezirksgrenzen hinaus anfallen.
Dem Feierabendverkehr geschuldet, konnten Staatssekretär Daniel Tietze und die Präsidentin des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten LAF, Claudia Langeheine, erst später ihre Plätze auf dem Podium einnehmen, das bis dahin (s. Foto oben) vom “Hausherrn” Pfarrer Hasselblatt, dem Vertreter des Betreibers der neuen Gemeinschaftsunterkunft, Manfred Nowak von AWO Mitte, von Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank und – als Vertreter für “seine Präsidentin” mit dem Pressesprecher des LAF Sascha Langenbach besetzt war.
Frau Langeheine konnte die Angaben zu den neuen, künftigen Nachbarn an Stieglakeweg und Spandauer Straße noch konkretisieren. Die 200 “Erstbezieher” aus 15 verschiedenen Ländern der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete, verfügen bereits über einen Aufenthaltsstatus und kommen alle aus der “Paulsternstraße”, wo die bislang als Notunterkunft genutzte Eventhalle bald freigezogen werden soll. Von den 50 Kindern sind 40 im Grundschulalter, acht gehen in eine Oberschule und nur zwei Kinder besuchen eine Kita.
In einem zweiten Schritt können dann noch 160 bis 180 Bewohner*innen – wiederum überwiegend Familien – aus den Notunterkünften Mertens-, Paulstern- oder Schmidt-Knobelsdorf-Straße in das seit vier Jahren leerstehende ehemalige Seniorenheim “Birkenhof” einziehen.
Mit dem Wunsch für ein gutes Miteinander, für eine gute Nachbarschaft auf Augenhöhe, hat Berlins Integrationsstaatssekretär Tietze seine Ausführungen zum jetzt bevorstehenden Bezug der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Staaken abgeschlossen.
Ein “Willkommen” und geeignete Maßnahmen für Begegnung, Austausch und Integration wird auch im kommenden Jahr mit finanziellen Mitteln aus dem Landeshaushalt unterstützt. So ist, wie Helmut Kleebank darlegte, für 2018 dem Bezirk für die Maßnahmen des sog. Masterplans für Integration Sondermittel in Höhe von einer Million Euro zugesagt. Zwar sind das 50% weniger als in 2017, dafür sind aber auch mit rund 3.500 Geflüchteten in Spandauer Unterkünften die aktuellen Zahlen erheblich unter den in 2016/ 17 zugrunde gelegten geblieben.
Soweit die Fakten. Dem folgten dann bei der Veranstaltung am vergangenen Montag in der Zuversichtskirche am Brunsbütteler Damm, nur wenige Schritte von der neuen Gemeinschaftsunterkunft entfernt, zwei offene Fragerunden, die sich jedoch nur unwesentlich von den schon vor über einem Jahr bei der ersten Info zum Thema Flüchtlinge im ehem. Birkenhof unterschieden hat. (Artikel zur Veranstaltung v. 11.10.16)
Bei manchen Fragesteller*innen konnte man sich jedoch – angesichts der mangelnden Aufmerksamkeit bei den fach- und sachkundigen Antworten – dem Eindruck nicht verwehren, dass sie eher daran interessiert waren, eine Forum zu nutzen für ihre fest verwurzelten Einstellungen.
Der Vertreter des aus vielen Unterkünften erfahrenen Betreibers der Arbeiterwohlfahrt Manfred Nowak auf dem Podium, als auch “sein” Leiter der neuen Unterkunft, Herr Chakman (zuvor Leiter der Motardstraße) beteuerten, dass sie immer auch offene Ohren dafür haben werden, für Beschwerden, Hinweise oder Vorschläge aus der Anwohnerschaft.
Schon an diesem Wochenende, am Samstag 16. Dezember von 14-17 Uhr wird zum Tag der offenen Tür in die Gemeinschaftsunterkunft in der Spandauer Straße 22 eingeladen, wo man nicht nur die Räume, Sanitäranlagen und Gemeinschaftsküchen besichtigen, sondern auch die Mitarbeiter*innen von der Leitung des Hauses, der Sozialdienste und der Ehrenamtskoordination kennenlernen kann.
Im Haus wird auch ein Café der Begegnung für Menschen aus der Unterkunft und aus den Nachbarschaften eingerichtet. Gute Grundlagen also für eine gute Kooperation mit der Begegnungsstätte Zuversicht, der Ev. Kirchengemeinde und dem Gemeinwesenverein Heerstraße Nord, wo es, in direkter Nachbarschaft der Gemeinschaftsunterkunft, schon am 9. Januar zu einem ersten Begegnungstreffen kommen soll.
Tag der offenen Tür
in der Gemeinschaftsunterkunft
Samstag 16. Dezember 14 bis 17 Uhr
Spandauer Straße 22
Begegnungsstätte Zuversicht
Christiane Hinz | Anette Limberg
Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do 14-17 Uhr
Austauschtreffen jeden 1. Di im Monat 18 Uhr
(im Januar ausnahmsweise der 2. Dienstag)
Brunsbütteler Damm 312
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