Heute früh um 7:31 Uhr ging die Alarmmeldung bei der Feuerwehr ein: Brand in Kellerverschlägen des 18stöckigen Hochhauses am Staaken-Center Obstallee Ecke Magistratsweg. Gut 100 Feuerwehrleute sind vor Ort im Einsatz, zur Brandbekämpfung, für Belüftungsmaßnahmen gegen die Rauchentwicklung und zur Evakuierung der Hausbewohnerschaft. Rund 50 betroffene Mieter:innen werden im Moment zum wärmenden Schutz im Stadtteilzentrum Staakentreff des Gemeinwesenvereins Heerstraße Nord aufgenommen.
Im Moment gibt es laut der Berliner Feuerwehr “nur” in einem Fall einen Verdacht auf Rauchgasvergiftung und ansonsten sind glücklicherweise wohl keine Verletzten zu beklagen.
Aber egal, auf jeden Fall: ES REICHT!
Schon seit Monaten vergeht kaum eine Woche ohne Brände in irgendeinem der Häuserzeilen und Hochhäusern der Großwohnsiedlung beiderseits von Heerstraße und Magistratsweg.
Es ist dringend Zeit für eine große Runde, von Feuerwehr, Polizei, Wohnungsgesellschaften, Mietergruppen und -beiräten sowie von Gremien und Einrichtungen im Quartier, um die richtigen und notwendigen Maßnahmen zu beraten und umzusetzen. Von sicheren Türen und Schließanlagen über regelmäßige Überwachungstouren bis zur Förderung der Aufmerksamkeit für Gefahren in den Anwohnerschaften …
Rauchvergiftungen hat es ja nun wohl schon gegeben; muss es erst noch leblose Mieter geben, bevor die Zuständigen nicht mehr von Datenschutz und Persönlichkeitsrechten in Gemeinschaftsanlagen – wie Wohngebäuden – reden und sich dahinter verstecken.
Seid Jahren sind die Treppenflure, Sicherheitstreppenräume und Kellergänge mit Sperrmüll zugestellt – und was macht die Verwaltung: Sie verweist auf den Datenschutz und setzt die Sperrmüll-Abfuhrkosten auf die jährliche Betriebskostenabrechnung.
Früher gab es mal Hausrechte – heute Sperrrmüll, Vandalismus und Brandsschäden.
Es gibt ja keine Hausordnung oder Verordnungen für Wohnanlagen und Parkhäuser – so hat man jedenfalls den Eindruck.
Von den angeblichen angesagten regelmäßigen Sicherheitsbegehungen, veranlasst von der Wohnungsbaugesellschaft, kann ich persönlich nichts erkennen. Wie kann es sonst zu diesem verwahrlosten Zustand in dieser Wohnanlage kommen?
Eine Information über den “Runden Tisch” erhielten Bewohner dieses Kiezes in der Kiezzeitung “Treffpunkt”, Ausgabe Herbst 2021. Der nächste “Runden Tisch” ist schon in der Vorbereitung. Allerdings wird dabei nicht nach Schuldigen gesucht, sondern nach Lösungen, Möglichkeiten und effektiven Maßnahmen. Wegen der Wichtigkeit dieser Themen und deren schnellen Lösungsmöglichkeiten werden dazu Teilnehmer der entsprechenden Führungsebene eingeladen.
Das Thema Sicherheit hat eine sehr hohe Priorität, besonders nach den extrem häufigen Bränden in Gewobag- und ADLER-Häusern.
Wir können nur alle Bewohner bitten, aufmerksam zu sein, darauf zu achten, das Türen geschlossen sind und kein Müll-Sperrmüll in den Häusern unberechtigt abgestellt wird. Auch wird fast täglich wird mit der Fußmatte oder anderem die Hauseingangstür aufgestellt. Niemand ist zu sehen und jeder Fremde kann ungehindert in das Haus. Auch werden inzwischen Hauseingangstüren wie selbstverständlich aufgetreten, sodass deren Schlösser zerstört werden. Auch dann kann jeder ungehindert in das Haus.
Der Artikel von Thomas Streicher zieht im letzten Teil das richtige Fazit.
Und Eckart Keller beschreibt eines der wichtigsten Argumente für den Runden TISCH.
Wobei der Runde Tisch am Anfang wohl noch sehr eckig sein wird. Und das Eckige betrifft wohl die permanente Suche nach Schuldigen.
Leider hilft das nicht weiter, sondern behindert die gemeinsame Lösungssuche.
Es fragt sich der Eine oder Andere, gibt es ein Ziel für so eine Brandstiftung in Serie.
System und ggf. Zielstzung wäre zu ermitteln, um Täter dingfest zu machen!
L G. aus Staaken
Der letzte Absatz dieser Meldung trifft den Punkt: Nur der ewige Ruf nach einem Sicherheitsdienst bringt es nicht, wir müssen alle wieder, und vor allem aber gemeinsam, die Ursachen beseitigen. Sehen wir uns doch die Haustüren, die offenen Kellerzugänge, die vollgemüllten Treppenhäuser und die Papierberge neben den Briefkästen an. Selbst offenstehende Haustüren stören uns auch in der Nacht nicht mehr; und auch damit fördern wir unbewußt Gefahrenlagen in unseren Wohnanlagen!
Also, der geforderte Runde Tisch trifft es, er könnte bei diesem Problem wirklich helfen!