Viel Gerede um die kleine “GU1-Baustelle” …

auf dem Grund der ehemaligen AGIP-Tanke an der Heer- Ecke Fahremundstraße. Nicht nur Gerede sondern so manchen Widerstand, per Unterschriftensammlung bzw. Petition, aus dem direkten Umfeld der überwiegend Einfamilienhäuser oder dem kleinen Hotel gegenüber. Was stört die Leute dort an dem Baugeschehen, das in der vergangenen Woche doch eher den Eindruck von Winterschlaf vermittelt hat? Offenbar viel weniger, dass gebaut wird sondern viel mehr, für wen da gebaut wird!

Denn hier plant das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) eine weitere Umsetzungen des neuen sinnvollen Konzeptes, der kleineren dezentralen Lösungen in den Nachbarschaften:

Statt unübersichtlicher Großanlagen für viele Hunderte oder Tausende, künftig – unter dem Kürzel GU1 – eher auf kleine überschaubare Gemeinschaftsunterkünfte zu setzen, für Geflüchtete mit einem besonderen Schutz- und Betreuungsbedarf, wie Menschen mit Beeinträchtigungen oder Familien, respektive Mütter mit Kindern. In kleinen Einrichtungen, die so auch bezüglich Sicherheit, Verträglichkeit und Integration eher “händelbar” sind.

Wie z.B. schon an der Seegefelder Straße in Spandau, so bald auch hier an der Fahremundstraße:
Temporäre Wohncontainer mit maximal Platz für 46 große und kleine Schutz- und Asylsuchende und Raum für insgesamt drei Personalstellen zur Betreuung … Und das nebenan und schräg gegenüber der östlichsten Ausläufer der Großwohnsiedlung beiderseits von Magistratsweg und Heerstraße. Wo viele erfahrene und erprobte Einrichtungen aber auch nachbarschaftliche Gruppen und Initiativen engagiert sind, die ein gutes Potential bieten für Kooperationen und haupt- wie ehrenamtliche Unterstützungen.

Sicher kann man bezüglich der nicht ausreichenden oder sogar für den Einen oder die Andere nicht vorhandenen Vorab-Information über das Bauvorhaben des LAF meckern, aber wenn man die eindeutig vorgeschobenen verfahrenstechnischen Begründungen der Petition und dann vor allem die dort abgelassenen Kommentare zu dem Projekt der kleinen Gemeinschaftsunterkunft in der Nachbarschaft liest, dann stellt man fest: Es gibt auch gute Gründe der Sicherheit, um eben kein Bauschild für eine Unterkunft für Geflüchtete an den Zaun des Areals zu stellen. Denn es scheint so manche wollen hier “unter sich bleiben” in der Nachbarschaft und ganz besonders ohne Geflüchtete!

Noch in diesem Frühjahr 2025 sollen die Wohncontainer fertig aufgestellt sein und vor oder mit dem Einzug wird es wohl auch hier Gelegenheiten zum Kennenlernen und zum Abbauen von Schranken zu den Nachbarschaften geben.

Wir sind da zuversichtlich!

6 Antworten zu “Viel Gerede um die kleine “GU1-Baustelle” …”

  1. Werter Thomas,
    vielen Dank für die Antwort auf meinen Kommentar.
    Diese wirft wiederum ergänzende Fragen auf, die ich nachfolgend zu beantworten versuche.
    Die von Ihnen angesprochene Kosten-, Arbeits- und Zeitersparnis ist mir und vermutlich auch den meisten Anwohnern nicht bekannt, da keine informelle Kommunikation stattgefunden hat.
    Wenn es so ist, wie Sie es beschreiben, warum wurden die Vorteile und der Nutzen nicht mit den Bürgern kommuniziert, gute Nachrichten für die Bürger sind immer willkommen und gut zu kommunizieren.
    Wenn Sie gut informiert sind, wie sieht es dann z.B. mit der Barrierefreiheit in dieser Unterkunft aus?
    Die Informationen, die ich geschrieben habe, Sie aber nicht nachvollziehen können, woher ich sie habe, sind frei zugänglich und einsehbar, z.B. auf der WEB Seite des LAF…
    Die Liste der Betreiberunterkünfte ist mir nicht neu, Landesbetriebe, gemeinnützige Vereine und GmbHs sind als Betreiber willkommen und bestens geeignet, warum dann hier nicht gemeinnützig?
    Als direkter Nachbar bin ich hier zum Glück nicht auf Tuscheln und Flüstern angewiesen, ich könnte mich eher fragen, wer hat Ihnen meine E-Mail zugeflüstert, um mich zu kontaktieren? 🙂
    Ein direkter und ehrlicher Austausch ist immer willkommen und sorgt meist für mehr Klarheit, aber auch für mehr Verständnis füreinander. VG ZM

  2. “Es gibt auch gute Gründe der Sicherheit, um eben kein Bauschild für eine Unterkunft für Geflüchtete an den Zaun des Areals zu stellen. Denn es scheint so manche wollen hier “unter sich bleiben” in der Nachbarschaft und ganz besonders ohne Geflüchtete!”

    Mir scheint der Bauherr und das LAF waren scheinbar also auch den Anwohnern gegenüber nicht ganz Vorurteilsfrei, wenn laut Ihrer Aussage hier mit Recht Sicherheitsbedenken schon vorher bestanden haben sollen und deshalb das Bauschild nicht aufgestellt wurde?!
    Wenn also die Anwohner ihre rechtlich gegebenen Möglichkeiten, wie eine Unterschriften Sammlung und eine Petition, ausschöpfen gibt es Sicherheitsbedenken? Aber bei Bauherrn, die gegen das BGB verstoßen und kein Bauschild aufstellen und diverse andere Gesetze übersehen, da gibt es keine Bedenken?
    Ich denke solche Projekte sind nicht für private Unternehmen geeignet. Ich hoffe das Autohaus und der Paketdienstleister machen das gemeinnützig ohne Profit.
    Übrigens durch Verständnis, Offenheit, Information und Austausch mit den Anwohnern hätte man vieleicht manche Zweifel ausräumen können. Aber konfliktscheu über die Köpfe mündiger Bürger hinweg….das sieht nie ehrlich aus.

  3. Werter Z.M.
    Ja verflixt da ist doch manches heftig verdreht! Dann versuchen wir es doch mal das vom Kopf auf die Füße zu stellen:
    Wohncontainer sind temporäre Bauten (also nur auf Zeit) die schneller und mit geringerem Aufwand an Zeit, Kosten und Kraft geeignet sind Notsituationen der Unterbringung z.B. für Behinderte oder Familien/Mütter mit Kindern zumindest ein wenig individueller und angenehmer machen können, als z.B. die Unterbringung mit Dutzenden in großen Hallen!
    Ich kann nicht nachvollziehen wie Sie – obwohl doch laut Ihren eigenen Aussagen in der Petition, das LAF nur schweigt über das Bauvorhaben in der Fahremundstraße – das geschafft haben, Ihre Kenntnisse über das Projekt zu erlangen, wie z.B:
    • dass dort so viele Menschen wie in der Sardinenbüchse eng aneinander klebend leben müssen
    • das LAF seine eigenen zwingenden Vorschriften missachtet … und sogar schon wissen
    • dass diese Gemeinschaftsunterkunft ein Träger leitet, der als Verbindung von Kurierdienst und Renault-Händler nur Extra-Profite einstreichen wird
    Vielleicht hilft Ihnen ein Blick auf die Liste der Betreiber/Träger der Geflüchtetenunterkünfte in Berlin, auf der Webseite von Berlin hilft!

    https://berlin-hilft.com/liste-unterkuenfte-laf-berlin/

    Darunter sowohl Landesbetriebe, viele Vereine + gemeinnützige GmbHs aus Gesundheit u. Soziales, ein paar GmbHs, die wie Prisod schon jahrelange Erfahrungen haben mit Wohnheimen aber auch einige Hotelbetriebe die dem LAF ihre Räume für Unterkünfte vermietet haben. Ein großes Potenzial.
    Wie passt da noch ein Renault-Kurierdienst rein und wer hat Ihnen das geflüstert?

    Vielleicht trifft man sich wirklich mal zum Austausch?

    Beste Grüße tho

  4. Schön umschrieben, leider ein wenig verharmlost und verdreht die tatsächliche Situation, ohne auf die berechtigten Bedenken einzugehen: Ich versuche es ein wenig zu relativieren, dass gerade die Anwohner absolut nichts gegen Fremde haben, das beweisen unter anderem die vielen Nationalitäten, die seit Jahren friedlich in der Straße zusammenleben. Punkt 1. Ist das aus meiner Sicht immer noch ein Profitprojekt und kein Pilotprojekt, wenig gemeinnützig? Ansonsten würde ein normales Gebäude entstehen und nicht ein unzumutbares wohnen ähnlich einer Sardinenbüchse auf engstem Raum. Punkt 2. Das LAF missachtet seine eigenen Vorschriften, “zwingende” Vorschriften. Punkt 3. Die Kosten werden aus öffentlichen Mitteln bezahlt. Warum macht so ein Projekt nicht ein gemeinnütziger Verein, warum eine GmbH, ein Kurierdienst in Verbindung mit einem Renault-Händler? Gerade so ein verdecktes Vorgehen geht auf Kosten der Flüchtlinge und schürt Vorurteile und bei manchen komische Gedanken gegenüber Flüchtlingen. ZM

  5. Unfassbar wie hier die Tatsachen verdreht werden. Es hat sich in sämtlichen Unterschriftenaktionen nie gegen die Flüchtlinge gerichtet. Es geht darum das private Unternehmen mit dem Leid der Geflüchteten profit machen. Das profitorientiert maximal belegt gerechnet wird.
    Es handelt sich um eine eng belegte “container-gefängniseinrichtung”. Die auch noch mit schwarzarbeit und ohne Baugenehmigung gebaut wurde. Es feht doch bei der grösse der Einrichtung nicht um die geometrische Grösse sondern un die belegungsdichte!
    Solche Artikel zeigen genau das was in Deutschland derzeit schief läuft. Menschen werden als “rechts” dargestellt, wenn man bedenken bezüglich Flüchtlinge äußert. Dabei verlieren alle Beteiligten und vorallem die Flüchtlinge, die sich wundern, warum die Anwohner ihnen negativ gegenüber eingestellt sind.

    Das schafft Spannungen die genau zu solchen Bedienungen führen wie in Aschaffenburg.

    Schämen Sie sich für diesen Artikel.

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