Adler verlangt Mieterhöhung ab Dezember

Wie schon auf dem Podium und im Saal  der vom Bündnis Soziales Wohnen Spandau organisierten Veranstaltung “Adler ist pleite?! Und wie weiter?” am 21. September im Gemeindehaus am Pillnitzer Weg, vermutet, hat die in schwerster Schieflage befindliche Adler Group sich nicht damit zufrieden gegeben “nur” in der Belvedere-Siedlung in der Angerburger Allee  noch in diesem Jahr einen höheren Mietpreis zu verlangen – sogar bis zu den lt. Bundesgesetz  maximal möglichen 15%. Denn seit Ende letzter Woche gibt es nun auch Mieterhöhungsverlangen zum 1. Dezember diesen Jahres, der Eigentümerin der rund 1.000 Wohneinheiten der Westgrund-Bestände  in der Rudolf-Wissell-Siedlung.

Bislang aber liegen für die Staakener Großwohnsiedlung erst einige recht “moderate” Erhöhungsbegehren vor, die noch nicht einmal die 11%-Grenze erreichen, des Bündnisses von Senat und privaten wie auch landeseigenen Immobiliengesellschaften, aus dem ja Adler ausgetreten ist, um so auch in Berlin die bundesweit gültige Grenze für Mieterhöhungen bis zu 15% in drei Jahren voll ausschöpfen zu können.

Niklas Schenker (die Linke), Staatssekretär Stephan Machulik (SPD) und Marcel Eupen (AMV)

Selbst der Staatssekretär für Wohnen u. Mieterschutz der Senatsbau und Stadtentwicklungsverwaltung Stephan Machulik konnte vom Podium (s. oben  aus, den zahlreich erschienenen Adler-Mieter.innen seinen Frust nicht verhehlen, denn schließlich war es ja noch der Vorgängersenat unter Franziska Giffey, der dieses Mietenbündnis eingegangen ist, mit den Privaten als Partner, um “Wind aus den Segeln zu nehmen” im Diskurs um die Umsetzung des erfolgreichen Volksbegehrens “DW & Co enteignen”.

Es war “unser Mietrechtsexperte”, der kostenlosen bezirklichen Mieterberatung -immer montags von 15.30 bis 18.30 Uhr im Stadtteilzentrum Staakentreff –, Marcel Eupen, vom AMV, der darauf hinweisen konnte, dass Adler zwar seine Mitgliedschaft im Bündnis aufgekündigt hat, jedoch ist auch der Unternehmerverband ZIA – dem Adler angehört – ebenso Unterzeichner der Bündnisvereinbarung, die für Mieterhöhungen eine Kappungsgrenze vorschreibt, von 11% in drei Jahren. 

Da bereits, so Marcel Eupen, im Falle des Immobilienunternehmens Covivio dessen Verband BBU als Mitunterzeichner der Bündnisvereinbarung, die Covivio dazu veranlasst hat, ihre zu hohen Mieterhöhungen zu korrigieren, dürfte dies auch auf die Adler Gruppe bzw. die Adler Wohnen GmbH und die ZIA zutreffen.

Denn wie Ende vergangener Woche im Tagesspiegel zu lesen war, hat die Sprecherin des Dachverbands Zentraler Immobilien Ausschuss ZIA, erklärt: Wir erwarten, dass sich unsere Mitglieder – mit den Einschränkungen, die wir in unserer Protokollnotiz festgehalten haben – an den Bündnisvereinbarungen orientieren.”

Die oben genannten Einschränkungen beziehen sich nicht auf die elfprozentige Kappungsgrenze, die somit nach der Aufkündigung der direkten Mitgliedschaft im Bündnis via ZIA weiterhin für die Unternehmen der Adler Group gültig ist.

Übrigens: bei der Podiumsveranstaltung am 21. September im Gemeindesaal am Pillnitzer Weg war auch ein Team des rbb dabei, die ihren Beitrag unter dem Titel Mieterrechte! Was tun wenn gar nichts mehr geht? im Rahmen der Wirtschaft & Verbraucher-Sendung Super.Markt am Montag 9. Oktober ab 20.15 Uhr zeigen wird

Zu weiteren auf der Adler-Westgrund-Versammlung in der 38. Kalenderwoche angesprochenen Themen, von langanhaltenden Mängeln, Klagen und Disharmonien über Möglichkeiten für die Einführung von Ombudsstellen und die Gefahren der befürchteten Adler-Pleite sowie den Chancen für eine Rekommunalisierung bis hin zu den Fragen, wie es erreicht werden kann, dass die Staakener Adler-Mieterschaft an Pillnitzer und Loschwitzer Weg aktiviert und gemeinsam an einem Strang ziehen kann … gibt es demnächst mehr auf staaken.info.

Zum Nachlesen auf staaken.info:
Es geht um Die Zukunft dieser Adler-Bestände v. 19. Sept. 2023
u.a. mit weiteren Links zum anhaltenden Adler-Sinkflug

 

 

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